CannabisPolitikErstes Land in Europa bereitet Cannabis-Legalisierung vor

26. Januar 2019

Erstes Land in Europa bereitet Cannabis-Legalisierung vor

Von Paula Leocadia Pleiss

Quelle: Getty Images/Westend61

Luxemburg will Cannabis legalisieren – und ist damit das erste Land in Europa, das diesen Schritt geht. Die Entscheidung könnte daher auch Auswirkungen auf Deutschland haben. Alles, was du über die Details dieser Entscheidung wissen solltest, erfährst du hier.

Bisher gibt es das so nur in zwei Ländern weltweit: in Uruguay und in Kanada. Jetzt geht auch Luxemburg den ersten Schritt in Richtung Cannabislegalisierung. Das Großherzogtum will den Anbau, Verkauf und Konsum von Cannabis erlauben. Damit ist es nach Angaben des EU-Beobachtungszentrums für Drogen das erste Land in Europa.

Und wir erklären dir jetzt alles, was du dazu wissen solltest.

Quelle: dpa/Oliver Berg

Eine Arbeitsgruppe des luxemburgischen Gesundheitsministerium kümmert sich derzeit um die Vorbereitung – und steht auch in engem Kontakt mit Kanada, wo Cannabis bereits seit Oktober 2018 legalisiert ist. Wie genau die Legalisierung umgesetzt werden soll, ist derzeit noch nicht ganz klar.

Der Gesundheitsminister will sich Ende Mai einen genauen Eindruck vor Ort verschaffen und plant deshalb einen Besuch in Kanada. Auch mit den Niederlanden will man sich austauschen. Dort wird der Verkauf allerdings nur teils geduldet, der Anbau ist paradoxerweise noch immer illegal.

In Amsterdam ist der Cannabiskonsum in Coffeeshops geduldet.

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„Wir geben uns die nötige Zeit, um das korrekt durchzuführen. Sprecherin des Gesundheitsministeriums Luxemburg

Bereits jetzt klar ist: Künftig soll jeder Erwachsene in Luxemburg für den persönlichen Gebrauch Cannabis anbauen, kaufen, besitzen und konsumieren dürfen.

So kündigte es die Ende 2018 neuaufgelegte Regierung aus Liberalen, Sozialdemokraten und Grünen an. Natürlich soll das alles unter strengen Bedingungen stattfinden – die stehen aber ebenfalls noch nicht fest.

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Von dieser Neuerung erhofft sich Luxemburg, dass es die bisher mit Cannabiskonsum verbundene Kriminalität eindämmen kann:

Man will den illegalen Markt und die Beschaffungskriminalität reduzieren. Zudem kann eine mit der Legalisierung einhergehende Sicherstellung der Qualität die Gesundheitsgefahren für Konsumenten erheblich reduzieren. Das Großherzogtum gibt an, dass die Einnahmen aus „der nationalen Produktions- und Verkaufskette unter staatlicher Kontrolle“ in die Suchtprävention fließen sollen.

Während Luxemburg die Legalisierung plant, Kanada diese im vergangenen Jahr und Uruguay sie bereits als erstes Land weltweit 2014 durchgeführt hat, gilt Cannabis in Deutschland weiterhin als illegales Rauschmittel. Besitz, Anbau und Handel sind grundsätzlich verboten. Bei geringen Mengen zum Eigenverbrauch kann die Staatsanwaltschaft aber von einer Strafverfolgung absehen.

In Deutschland befürchtet die Bundespolizei, dass Deutsche zum Cannabiseinkauf nach Luxemburg fahren und die Produkte dann nach Deutschland mitnehmen. Die Einfuhr allerdings ist illegal. Die Polizei sagt dazu: „Es könnte ein Drogenproblem werden.“

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Quelle: www.welt.de

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