Die Bundesregierung hat ihre Eckpunkte für ein Cannabisgesetz vorgestellt. Im Interview kritisiert der Cannabis-Unternehmer Stephan Kramer, dass die Eckpunkte weder Verbraucherschutz noch den Kampf gegen den Schwarzmarkt ausreichend berücksichtigen.
Stephan Kramer ist CEO des Unternehmens Heyday, das unter anderem Cannabis zu medizinischen Zwecken nach Deutschland importiert.
Herr Kramer, als wir vor gut eineinhalb Jahren eine Plantage für den Anbau von medizinischem Cannabis in Portugal besuchten, waren Sie sehr optimistisch angesichts der geplanten Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken. Jüngst haben Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Agrarminister Cem Özdemir ihre Eckpunkte für ein Cannabisgesetz vorgestellt. Wie steht es nun um Ihren Optimismus?
Die Legalisierung kommt, das ist gut. Doch der Optimismus ist tatsächlich etwas verflogen. Als wir vor anderthalb Jahren über die Legalisierung sprachen, haben wir über eine umsichtige und langfristige Lösung gesprochen. Diese Eckpunkte können deshalb nur ein Zwischenschritt sein hin zu einer endgültigen Legalisierung mit einer leistungsfähigen Industrie und wettbewerbsfähigen Lieferketten. Es wird nämlich nicht funktionieren, den Cannabiskonsum langfristig in Kommunen oder in irgendwelchen Clubs zu organisieren.
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